Der Kulturschmiede Neckargartach ist es gelungen, das von den Blechbläsern des Heilbronner Sinfonieorchesters neu gegründete Ensemble „SinfonicBrass“ zu seinem ersten Konzert in die Peterskirche nach Neckargartach zu holen. Dank der vielseitigen Werbung war die Kirche mit ca. 200 Besuchern nahezu ausverkauft, lediglich auf der Empore gab es noch einige wenige Plätze.
Mit einer „Intrada“ des Kirchenmusikers Samuel Scheidt für Sextett und der Renaissance-Suite von Tylman Susato für große Besetzung mit 10 Bläsern wurden die Besucher auf eine faszinierende Reise durch die Höhepunkte der Blechbläserliteratur eingestimmt, von denen einer das eigens für Brass Ensemble arrangierte Brandenburgische Konzert Nr. 3 von J. S. Bach war. Das technisch sehr schwierige Stück forderte von den Musikern alles. Nach Händels Wassermusik, komponiert für eine Bootsfahrt von König Georg I. auf der Themse, gönnten die Musiker ihren Lippen und den Ohren der Zuhörer eine kurze Pause.
Den zweiten Teil eröffnete ein „kleiner Zirkusmarsch“, eine anspruchsvolle Komposition des Holländers Jan Koetsier für kleine Besetzung, und mit „Mr. Jums“ versuchte Chris Hazell im nächsten Stück das Wesen einer Katze musikalisch darzustellen. Fortgesetzt wurde die musikalische Reise durch einen Sprung über den Atlantik mit „Just the way you are“, einer Liebeserklärung von Billy Joel an seine damalige Frau, mit der er es bis in die Top Ten der US Charts schaffte. Den virtuosen Schluss des Programms bildete die Filmmusik von Elmer Bernstein zu dem Western „Die glorreichen Sieben“, die 1961 für den Oscar nominiert wurde und bis heute zu den bekanntesten Western-Filmmusiken überhaupt zählt.
Zur Auflockerung des gesamten Konzertablaufes wurden zusätzlich vier Stücke für Marimbaphon Solo (von Mitchell Peters, J. S. Bach, Emmanuel Sejourne und Alice Gomez) eingestreut, mit denen der erst 14 Jahre alte Jakob Imkampe das Auditorium tief beeindruckte.
Anhaltender frenetischer Applaus und standing ovations brachten nicht nur die Begeisterung des Publikums über das Gehörte zum Ausdruck, sondern bewogen auch die 10 Bläser unter Leitung von Hans-Peter Geßler zu zwei Zugaben. Mit „Jesus bleibet meine Freude“ und „Nun ruhen alle Wälder“ ging ein wunderbares Konzert stimmungsvoll zu Ende.